Prissimo to go

AKTUELLE BEITRÄGE AUF EINEN BLICK

Exklusive Naturserie mit Gerhard Menzel

Er kommt dem Lebensraum der Tiere so nah wie möglich!

012 Ich habe ihr Vertrauen gewonnen 150dpi web

Der erfahrene und mehrfach prämierte Naturfilmer zeigt in unserer Reihe über Natur und Fauna das Besondere und was dem normalen Auge meist verborgen bleibt! Dafür wurde er mehrfach mit Preisen belohnt. Spazieren Sie mit ihm und entdecken verborgene Schätze der Natur in unserer Umgebung.

003 Raureif im Lechtal Dezember
018 Kanadagans mit dem ersten Jungen
019 Schwanenbalz vor der Paarung Maerz

Zweisamkeit

Der Naturfilmer Gerhard Menzel aus Affing hat die Besonderheiten von Schwänen im Lechtal eingefangen. Auch dafür wurde er mit einem Preis belohnt.

In seinen Filmen hält er das nicht so alltägliche Verhalten von Schwänen fest. Keiner ist so nah dran – ohne dass er seine Hauptdarsteller stört. Manchmal ist er schon Teil der Tierfamilien. Begleitet wurde er dabei oftmals von seinem Enkel, dem er ganz Opa, schon mal sein Wissen im Umgang mit Wasservögeln weitergibt.

Die Schwanen-Paare binden sich für das ganze Leben. Bei einer Gruppe von Höckerschwänen konnte festgestellt werden, dass von den erfolgreich brütenden Tieren 97 % im Folgejahr mit demselben Partner brüteten. Dass sich Paare trennen, ist demnach extrem selten. Man stellte z. B. bei einem 27-jährigen Zwergenschwan eine Paarbindung von 19 Jahren fest. Es ist also sehr schwierig für ältere Schwäne, die ihren Partner verloren haben, einen neuen Lebensgefährten zu finden.

Die meisten Schwäne sind Einzelgänger, deshalb verteidigen Höckerschwäne für gewöhnlich erbittert ihr Revier. Bei Verletzung des Territoriums durch einen anderen Schwan kann es zu einem tödlichen Kampf kommen. 

Allerdings können selbst Höckerschwäne, wenn die Population sehr groß wird und Nahrung ausreichend vorhanden ist, verträglicher werden und in kleinen Kolonien brüten. Beim Trauerschwan und Schwarzhalsschwan ist häufig zu sehen, dass sie in Kolonien brüten. Das Nest der Schwäne wird aus Wasserpflanzen, Gräsern und Zweigen errichtet und ist oft von beachtlicher Größe. 

Da ein Paar dasselbe Nest immer wieder nutzt, kann es sich von Jahr zu Jahr vergrößern. Das Nest eines Trompeterschwans ist anfangs meistens 40 cm hoch und kann auf 90 cm anwachsen. Bei den Schwänen sind beide Elternvögel am Nestbau beteiligt. Dabei steht das Weibchen auf dem Rücken des männlichen Schwans und reicht ihm Nistmaterial.

Beobachter in Ausbildung

Der Biber – Ein ewiger Baumeister

Der Biber ist perfekt an seinen Lebensraum angepasst. Er ist das einzige Tier, welches seinen Lebensraum selbst gestaltet. Demnach kann der Biber einen eher unspektakulären Kanal in eine paradiesische Feuchtgebietslandschaft verwandeln – wenn der Mensch ihn lässt.

Der Biber ist ein Allroundtalent im Wasser und auf dem Land. Er ist Spitzentaucher, Bauherr, Landschaftsarchitekt und Holzfäller in einem. Die Natur hat ihn perfekt ausgerüstet für seine vielfältigen Tätigkeiten. Ein Biber ist mit seinem Heim nie voll zufrieden und achtet sehr auf Sauberkeit. Ständig werkelt er etwas herum, baut neue Zweige und Äste ein, verändert und vergrößert. Nicht von ungefähr existiert die englische Redensart: «Work like beavers» (arbeiten wie die Biber). Für die Toilette geht der Biber immer nach draussen.

Wegen seines Bäumefällens ist der Biber insbesondere in der Forstwirtschaft unbeliebt. Obwohl er meist jüngere Bäume nutzt, werden teilweise auch ausgewachsene Bäume angenagt oder gefällt. Handelt es sich um forstwirtschaftlich bedeutende Baumarten, kann der Schaden beträchtlich sein. 

Biber leben meist in einer Erdburg – sie ist von außen nicht zu erkennen. Die zweithäufigste Behausungsart der Biber ist die Mittelburg, eher die Ausnahme ist die klassische „Bilderbuch Biberburg“. Die Biberburg unten im Bild ist in etwa 2 m hoch und hat eine Basis von mehr als 8 m Durchmesser.
Schon viele Bibergenerationen haben an dieser Burg gebaut und sie ausgebessert. Etwa in der Mitte der Burg befindet sich der Biberkessel, eine Kammer in der die Biberfamilie lebt. Der Eingang hierzu ist immer unter Wasser. Die Biber müssen also durch eine Art „Siphon“ immer hinein- bzw. heraustauchen. Das verhindert ungebetene Besucher und Feinde.

Mit zwei Jahren gehen die jungen Biber ihrer Wege.
Im Wohnkessel des Biberbaus mit rund einen Meter Durchmesser lebt die ganze Biberfamilie – Bibereltern und zwei Generationen Jungbiber. Kommt im Frühling eine neue Bibergeneration auf die Welt, müssen die zweijährigen Jungbiber ausziehen. Sie müssen sich jetzt eigene Biberreviere suchen. Sollten sie dies nicht freiwillig tun, so jagen die Eltern sie unsanft weg. Bibervater und Bibermutter hingegen bleiben ein Leben lang zusammen, normalerweise im gleichen Revier.

Luftaufnahme Biberburg